Viele Krypto-Investoren sprechen gerade von einem Cardano Exit Scam, obwohl es ein planmäßiges Upgrade gab. Warum das so ist und weshalb die Implementierung des ADA-Netzwerks auf der Bitcoin-Blockchain tatsächlich die Investoren hinters Licht geführt hat, erfährst du in diesem Artikel.
In Kürze
- Cardano Exit Scam
- Kryptowährungen: Zentral oder Dezentral?
- War Cardano jemals dezentral?
- Folgen weitere Kryptowährungen?
Cardano Exit Scam?
Cardano möchte mit einem neuen Upgrade Smart-Contracts auf Bitcoin implementieren. Durch ein ähnliches Transaktionsmodell ist eine Kompatibilität zwischen den beiden Netzwerken möglich. Dies ermöglicht einige neue Funktionen für die Nutzer von Cardano, aber auch für die Nutzer von Bitcoin. Denn jetzt können Bitcoin-Nutzer die Vorteile von Cardano verwenden – Cardano-Nutzer können ihre ADA auf der Bitcoin-Blockchain lagern.
Doch die Einführung ist lediglich wegen der Implementierung von BitcoinOS auf der größten Blockchain aller Zeiten möglich. Das Update im Bitcoin-Netzwerk hat bereits vor über einem Jahr Smart-Contracts zugelassen. Wieso wird also jetzt Cardano in BitcoinOS implementiert, wenn Smart-Contracts bereits möglich sind? Viele Nutzer sehen einen Cardano Exit Scam, obwohl Cardano noch läuft. Doch warum?
Kryptowährungen: Zentral oder dezentral?
Bei der Frage, ob Kryptowährungen dezentral sind, stellt sich die Frage, was überhaupt dezentral ist. Kann etwas wirklich komplette Dezentralität aufweisen? Die Antwort lautet nein. Denn alles was maximal dezentral ist, kann sich wieder weiter aufteilen und so stärker dezentral werden.
Betrachten wir diese Begriffserklärung im Zusammenhang mit dezentralen Kryptowährungen, dann fällt auf, dass tatsächlich nur die Kryptowährung, welche am stärksten verteilt bzw. am die größte Markt-Dominanz aufweist, wirklich dezentrale Eigenschaften hat. Bei allen Kryptowährungen, die nicht so dezentral sind, wie Bitcoin, gibt es daher offensichtlich eine Tendenz zur Zentralisierung. Bereits mit der Einführung von Bitcoin hat Satoshi Nakamoto genau vor diesem theoretischen Gedankenspiel gewarnt und auch viele Bitcoin-Entwickler haben sich in den letzten Jahren deshalb zerstritten. Den Höhepunkt des Streits, was wirklich dezentral ist, haben die sogenannten Block-Size-Wars 2017 erreicht.
Damals haben sich einige Bitcoin-Nutzer gestritten, was Bitcoin können soll. Da ein dezentrales Blockchain-Projekt nur durch Mehrheitsabstimmung und Findung eines Konsens Upgrades umsetzen kann, haben einige Bitcoin-Entwickler prompt durch die selbstständige Umsetzung ihrer Protokoll-Änderungen neue Bitcoin mit einer neuen Technologie geschaffen. Das Ergebnis war, dass es plötzlich mehrere Bitcoin-Protokolle auf dem Markt gab. Dazu gehört neben Bitcoin Cash auch Bitcoin Satoshis Version oder Bitcoin Dark – die Liste hat bis heute über mehrere 100 verschiedene Kryptowährungen eingeschlossen.
Alle dieser Währungen haben eins gemeinsam: Ein zentrales Gründungsteam sowie eine zentrale Philosophie – welche in keinem Fall mit dezentralen Projekten einhergeht. Der Beweis, warum Bitcoin den Kampf um die dezentralste Struktur gewonnen hat, ist die Nutzeranzahl. Denn diese ist bei den alternativen Bitcoin-Protokollen stark gesunken, während sie bei der ursprünglichen Chain weiter gestiegen ist. Dies bestätigt auch die Tatsache, dass nicht die Miner über ein Blockchain-Netzwerk regieren, sondern die Herrschaft bei den Nutzern liegt.
Dies ist ein Beweis, dass nur die Kryptowährung wirklich erfolgreich ist, die wirklich dezentral ist. Wirklich dezentral ist allerdings nur das Netzwerk, welches die größte Verteilung aufweist, also nur Bitcoin.
War Cardano jemals dezentral?
Die Cardano-Blockchain ist – was viele neue Marktteilnehmer nicht wissen – ebenfalls ein solches Projekt. Die Gründer haben versucht die Vorteile von Bitcoin zu kopieren und ein dezentraleres Netzwerk zu schaffen – und sind kläglich gescheitert. Doch wie können wir das feststellen?
Cardano hat über die letzten Jahre und vor allem kurz nach dem Altcoin-Hype 2017 ein starkes Wachstum verzeichnet. Seither sinkt der Kurs im Steilflug immer weiter und kann nicht wachsen. Die Größe des Protokolls nimmt also ab – es wird also immer zentraler. Davon abgesehen stellt sich die Frage, ob es überhaupt dezentral war, wenn es diese Entwicklung aufweist. An dieser Stelle landen wir wieder bei der Frage vom Anfang: Wie verteilt muss ein Projekt denn sein, damit es dezentral ist?
Die einzige Rettung für das Cardano-Team in dieser Abwärtsspirale ist tatsächlich nur eine Möglichkeit: Die Akzeptanz, dass Bitcoin ungeschlagen das dezentralste Netzwerk ist und die Unterstützung dieses. Das ist der einzige Grund, weshalb Cardano das Upgrade nicht selbst durchführt, sondern eine Implementierung auf Bitcoin anstrebt. Durch den Hype des Upgrades sollen also Bitcoin-Nutzer überzeugt werden, doch das Cardano-Ökosystem mitzubenutzen. Die Nutzerbasis von Bitcoin soll für ein weiteres Wachstum von Cardano verwendet werden.
Diese Änderung ist nicht über die Cardano-Community gelaufen, sondern wurde von den Gründern entschieden. Ein klares Indiz dafür, dass in der Blockchain-Sprache bei Cardano nicht von zentral gesprochen werden kann. Viele Nutzer erkennen nicht, dass dieser Hype für die Cardano-Gründer eine Möglichkeit ist, ihre Bestände in Bitcoin zu tauschen.
An dieser Stelle wagt der Autor und Gründer von Krypto Guru eine waghalsige Aussage:
Das Upgrade wurde auf Bitcoin implementiert, damit die Cardano-Gründer ihre ADA-Bestände gegen BTC tauschen können. Die Investoren von Cardano wurden also betrogen und durch ein falsches Versprechen hingehalten.
Sollte der Kurs von Cardano weiter fallen, dann bestätigt sich dieser Gedanke. Bereits vor einigen Jahren war uns als Gründungsteam klar, dass die meisten Blockchain-Projekte nur dezentral überleben können, wenn sie das größte Protokoll nutzen. Leider (!) bestätigt sich nun diese Aussage, die damals in Folge der Block-Size-Wars lediglich eine Feststellung war. Durch das Aufgeben des Glaubens an die eigene Blockchain, zerstört sich die Blockchain selbst und verstärkt die Nutzung des größeren Netzwerks.
Folgen weitere Kryptowährungen?
Dabei besteht die Möglichkeit, dass weitere Gründungsteams diese Manipulation nutzen, um nochmal Geld aus dem Markt zu ziehen oder ihre durch Verlust getränkten Bestände in eine größere Kryptowährung umwandeln. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Kryptowährungen folgen, besteht.
Oft wurde in der Vergangenheit eine Änderung zu einem Staking-Protokoll genutzt, um Liquidität in die Tasche der Gründer zu scheffeln. Vor allem bei der Einführung von Staking bei Ethereum konnte sich das Gründungsteam, welches prozentual die meisten ETH-Bestände hält, auch die größte Rendite einfahren. Dies war geplant – also absehbar!
Viele Personen sind leider zu kurz im Markt und erkennen nicht das Problem der dezentralen Philosophie, welches durch den Wirtschaftsökonom Mises 1942 aufgestellt wurde, weshalb sein Schüler Hayek dafür 1973 einen Wirtschaftsnobelpreis bekommen und weshalb die Entwicklung der Cypherpunks im Zuge der Verbreitung des Internets letztendlich Bitcoin erschaffen hatte. Viele dieser Personen leben heute nicht mehr, einige Cypherpunks haben sich zurückgezogen und der aktuelle Krypto-Markt ist getränkt von Menschen, die nicht verstehen, warum Bitcoin existiert und sich nur bereichern wollen. Eine Tragödie. Peter McCormack, einer von wenigen Bitcoin-Entwicklern, äußern sich dazu auf X.
Wir glauben trotzdem an dem Markt. Denn keiner kann Bitcoin stoppen, solange es das größte Protokoll ist. Daher gibt es von uns auch nur eine Garantie für Bitcoin, welches jetzt das Cardano-Netzwerk geschluckt hat.
Lasst euch nicht verarschen!
Jonas ist Gründer des Krypto-Guru Blogs. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung als Industrie-Meister ist er für das Personalmanagement zuständig. Er führt mit den anderen Gründern Hand in Hand neue Produkte ein und ist Entscheidungsträger im strategischen Management.