Ein mutmaßlich israelfreundliches Hacker-Kollektiv hat am Mittwoch einen massiven Cyberangriff auf eine der größten Kryptowährungsbörsen Irans durchgeführt – dabei wurden digitale Vermögenswerte im Wert von rund 90 Millionen US-Dollar unwiderruflich zerstört.
In Kürze
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Kyptobörse: Angriff mit Ansage
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Reaktion von Nobitex und Hintergrund der Angreifer
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Millionen verbrannt als politische Botschaft
Kyptobörse: Angriff mit Ansage
Ein Hacker-Kollektiv namens „Gonjeshke Darande“ (auf Deutsch: „Raubsperling“) hat die Verantwortung für den Angriff auf die Kryptobörse übernommen. Es ist bereits der zweite bekannte Schlag innerhalb von 48 Stunden: Tags zuvor hatte die Gruppe nach eigenen Angaben Systeme der staatlichen Bank Sepah sabotiert.
Am Mittwoch richtete sich der Angriff gegen Nobitex, Irans führende Krypto-Handelsplattform. In einer veröffentlichten Botschaft warfen die Hacker Nobitex vor, als Instrument zur Umgehung internationaler Sanktionen zu dienen und die iranische Regierung bei der Finanzierung verdeckter Operationen weltweit zu unterstützen.
Reaktion von Nobitex und Hintergrund der Angreifer
die Kryptobörse erklärte auf der Plattform X, dass der Onlinebetrieb der Website und der App aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt wurde, um einem nicht autorisierten Zugriff nachzugehen. Die Gruppe Gonjeshke Darande ist für gezielte Cyberangriffe auf iranische Infrastruktur bekannt.
Bereits 2021 legten sie durch einen Angriff Tankstellen im ganzen Land lahm, und 2022 verursachten sie mit einem Angriff auf ein Stahlwerk schwere Sachschäden. Obwohl Israel nie offiziell eine Verbindung zu der Gruppe bestätigt hat, wird in israelischen Medien häufig über eine Verbindung zu staatlichen Stellen spekuliert.
Millionen verbrannt als politische Botschaft
Laut der Blockchain-Analysefirma Elliptic wurde das gestohlene Krypto-Vermögen so manipuliert, dass die Hacker selbst keinen Zugriff mehr darauf haben – die Mittel wurden damit gezielt „verbrannt“. Elliptic veröffentlichte außerdem Hinweise darauf, dass die Kryptobörse mehrfach Transaktionen mit Wallets durchgeführt haben soll, die mit Organisationen wie der Hamas, dem Palästinensischen Islamischen Dschihad und den Huthi-Rebellen aus dem Jemen in Verbindung stehen.
Bereits im Mai 2024 äußerten US-Senatoren Elizabeth Warren und Angus King Bedenken zur Rolle von der Kryptobörse Nobitex bei der Umgehung internationaler Sanktionen. Sie forderten in einem Schreiben an die Biden-Regierung Maßnahmen – unter Verweis auf frühere Recherchen von Reuters aus dem Jahr 2022.
Christopher möchte sein erlerntes Wissen über Bitcoin weitervermitteln und verständliche Aufklärungsarbeit leisten. Er arbeitet als Volunteer bei der NGO My First Bitcoin und ist nach El Salvador ausgewandert. Sein Motto: ,,Intelligente Menschen hinterfragen, dumme Menschen wissen es!''