Venezuelas Banken stehen vor einem historischen Wandel: Ab Ende des Jahres sollen sie erstmals Verwahr-, Transfer- und Umtauschdienste für Kryptowährungen anbieten – ein Schritt, der durch den massiven Wertverlust des Bolívar und den rasanten Anstieg der Stablecoin-Nutzung ausgelöst wurde.
In Kürze
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Eine neue Finanzära für Venezuela
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Conexus treibt die Umstellung voran
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Stablecoins als Zuflucht vor der Inflation
Eine neue Finanzära für Venezuela
Um das angeschlagene Finanzsystem zu modernisieren, will Venezuela den traditionellen Bankensektor mit digitalen Währungen verbinden. Der Zahlungsdienstleister Conexus plant, Bitcoin und führende Stablecoins bis Dezember 2025direkt in die nationale Bankeninfrastruktur zu integrieren. Diese Initiative gilt als wichtiger Meilenstein in der wirtschaftlichen Neuausrichtung des Landes.
Sie ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern erstmals, Kryptowährungen über regulierte Bankkanäle zu nutzen. Angesichts des stetigen Wertverfalls des Bolívar könnte Venezuela damit zu einem der ersten Länder werden, das Fiat- und Krypto-Transaktionen in einem einheitlichen System vereint.
Conexus treibt die Umstellung voran
Der Wandel wird von Conexus angeführt – einem Unternehmen, das derzeit rund 40 % aller elektronischen Zahlungenim Land abwickelt. Gemeinsam mit lokalen Banken soll es künftig möglich sein, Bitcoin und Stablecoins direkt über das eigene Bankkonto zu verwahren, zu senden und in Fiat-Geld umzutauschen, ohne auf externe Wallets oder Apps angewiesen zu sein.
Die neue Infrastruktur basiert auf Blockchain-Technologie und soll so für mehr Sicherheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Zahlungsverkehr sorgen – ein entscheidender Schritt hin zu einem moderneren und vertrauenswürdigeren Finanzsystem.

Stablecoins als Zuflucht vor der Inflation
Die jahrelange Hyperinflation hat das Vertrauen in den Bolívar stark erschüttert. Immer mehr Venezolanerinnen und Venezolaner nutzen deshalb Stablecoins wie Tether (USDT), um ihr Einkommen vor Wertverlust zu schützen. Vom kleinen Einzelhändler bis zum Freelancer greifen viele auf digitale Dollar zurück, um Stabilität im Alltag zu gewinnen.
Laut Conexus-Präsident Rodolfo Gasparri zeigt der sprunghafte Anstieg von Stablecoin-Transaktionen deutlich, dass es in der Bevölkerung eine klare Nachfrage nach einer engeren Verbindung zwischen Krypto und Bankwesen gibt – eine Lücke, die das neue System schließen soll.
Christopher möchte sein erlerntes Wissen über Bitcoin weitervermitteln und verständliche Aufklärungsarbeit leisten. Er arbeitet als Volunteer bei der NGO My First Bitcoin und ist nach El Salvador ausgewandert. Sein Motto: ,,Intelligente Menschen hinterfragen, dumme Menschen wissen es!''







