Bitcoin-ETF, was steckt hinter dieser neue Anlagemöglichkeit?

von Jonas Keller | 4 Okt 2021

Nach der Einführung der ersten Bitcoin-ETFs in Kanada und Brasilien, nehmen wir diese genauer unter die Lupe.

Somit kommt die USA immer weiter in Zugzwang, wann wird die Genehmigung der SEC folgen? 

 

In Kürze

  • Aufbau eines Bitcoin-ETFs
  • Vorteile eines Bitcoin-ETFs
  • Gefahren eines Bitcoin-ETFs
  • Stellungnahme SEC
  • Fazit 

Aufbau eines Bitcoin-ETFs

Bei neuen Finanzprodukten ist es sehr wichtig sich im Klaren zu sein, wie diese aufgebaut sind und welche Chancen und Risiken bestehen. Dementsprechend gehen wir kurz und knapp auf die Funktionsweise eines Bitcoin-ETFs ein.

Ein großer Unterschied zwischen einem Bitcoin-ETF und einem “normalen” ETF besteht nicht. Eine Depotbank, im Falle eines Bitcoin ETFs beispielsweise Coinbase, kauft mit dem Geld der Anleger Bitcoin oder Bitcoin Future Kontrakte. In einem traditionellen ETF werden Basiswerte wie beispielsweise der DAX, S&P 500 oder der MSCI World abgebildet. Bei der Neuauflage wird es sich lediglich um die Anlage in  Bitcoin und Ethereum handeln. Dementsprechend fällt die Streuung sehr gering, gegenüber der Anlage in einen typischen ETF, aus.

Der neu aufgelegte Kanadische ETF legt sowohl in Bitcoin als auch Ethereum an. Nach dem Kauf der ETF Anteile können diese frei an der Börse gehandelt werden und je nach Angebot und Nachfrage schwanken.

Ein weiterer Wichtiger Punkt: Mit der Anlage in einen Bitcoin-ETF wird man nicht Eigentümer des Basiswertes. Großinvestoren müssen sich dahingehend nicht mit der Komplexität eines Bitcoin Kaufes auseinandersetzten, sondern können einfach an der Börse spekulieren. So entsteht kein Unterschied, ob sie einen DAX-ETF oder einen Bitcoin-ETF handeln. Auch allgemeine Marktteilnehmer müssen sich nicht mehr über Bitcoin und sicherheitsrelevante Themen wie Hackerangriffe, Diebstähle oder die Aufbewahrung in einem Wallet Gedanken machen. Die ETFs wären gegen diese Risiken versichert, da die Depotbanken verpflichtet werden könnten, nur transparente Datenquellen im Zusammenhang mit Bitcoin Transaktionen auszuwählen.

Vorteile eines Bitcoin ETFs

Wie zuvor bereits erwähnt, wird die Spekulation auf Bitcoin erleichtert. Die Gefahren von gehackten oder insolventen Kryptobörsen und kompromittierten Wallets fallen weg. Allgemein würde der Bitcoin weiter an Bekanntheit gewinnen, da nach der Zulassung der ersten Bitcoin-ETFs sehr wahrscheinlich weitere aufgelegt werden. Der Bitcoin-ETF könnte sich als neues Finanzprodukt sowohl bei Großbanken, Großinvestoren als auch bei Privatpersonen etablieren.

So wird der Bitcoin oder allgemein Kryptowährungen immer mehr zur Normalität und im allgemeinen Sinne von der Gesellschaft akzeptiert. So könnten die Bitcoin-ETFs oder weitreichender, die Krypto-ETFs von Hedgefonds, Banken und auch Privatanlegern genutzt werden und in Zukunft nicht nur als Zahlungsmittel sondern auch als Anlage zum Alltag gehören.

Gefahren eines Bitcoin ETFs

Es ist schwierig von einem Bitcoin-ETF zu sprechen, da die Grundidee eines solchen Indexproduktes schlicht und ergreifend nicht zutrifft. Ein ETF sollte Streuung mit sich bringen, um langfristig und zielorientiert in einen Index investieren zu können, dies ist bei einem Bitcoin-ETF nicht gegeben. Des Weiteren ist bei einem solchen Produkt hohe Vorsicht geboten, es handelt sich auch hier um eine indirekte Anlage in Bitcoin. Ein ETF macht es unerfahrenen Privatanlegern sehr leicht zu investieren, obwohl diese eventuell nicht in der Lage sind, sich ausreichend über dieses Finanzprodukt zu informieren.

Dementsprechend argumentiert die SEC mit der Absicht, Anleger vor Risiken zu schützen.

Es sollte jedem, der sich in Zukunft für ein derartiges Finanzprodukt interessiert nahegelegt werden, sich eingehend mit den Hintergründen und Funktionsweisen zu beschäftigen. Es handelt sich hier um Bitcoin, welches ein hochriskantes Investment darstellt. Da es sich bei der Anlage in einen Bitcoin-ETF um eine indirekte Anlage in BTC, über einen Drittanbieter handelt, verliert man jegliche Kontrolle über diesen.

Stellungnahme SEC

Jay Clayton, der ehemalig Vorsitzende der Securities and Exchange Commission „SEC”, lehnte seit längerer Zeit Anträge auf Bitcoin-ETFs ab. Obwohl dieser ist keinesfalls ein Verfechter von Bitcoin ETFs ist, spricht er vielmehr über einige Punkte, welche unbedingt vor der Auflegung eines Bitcoin ETFs geregelt werden müssen, um sowohl den Markt als auch Anleger zu schützen.

Werfen wir einen Blick auf die bisher genannten Gründe für die Ablehnungen:

  • fehlende Marktüberwachung

Da die meisten Kryptowährungsbörsen nicht die gleichen Überwachungstools wie Börsen verwenden, sagte Clayton, dass Investoren möglicherweise keine faire Einschätzung des Bitcoin-Preises erhalten.

  • Missbrauch und manipulative Aktivitäten

Die New York Stock Exchange und die Nasdaq verfügen über sogenannte „Überwachungssysteme“ oder Systeme, die missbräuchliche und manipulative Aktivitäten an den Börsen überwachen, verhindern und untersuchen. Diese Art von Sicherheitsvorkehrungen gibt es derzeit nicht an allen Börsenplätzen, an denen digitale Währungen gehandelt werden.

  • Sorgerecht muss “verbessert” werden

Die sichere Aufbewahrung dieser Assets ist ein großes Hindernis. Während der Preis von Bitcoin selbst sicherlich volatil ist, könnten Anleger auch einem Diebstahlrisiko des Basiswerts ausgesetzt sein. Es wichtig, dass die Vermögenswerte, die diesem ETF zugrunde liegen, gut verwahrt werden und nicht verschwinden.

Es gibt Dutzende von Lösungen zur Verwahrung von Kryptowährungen, die entweder angekündigt wurden oder bereits auf dem Markt sind. Fidelity gab im Oktober letzten Jahres bekannt, dass es ein separates Unternehmen gründet, das die Verwahrung von Kryptowährungen und die Handelsausführung für institutionelle Anleger übernimmt.

Einiger dieser Argumente gegen Bitcoin-ETFs wurden bereits beseitigt bzw. Lösungsvorschläge bereitgestellt.

Da die Zeit von Jay Clayton seit dem 14. September gezählt ist, waren viele der Überzeugung, dass es mit dem grünen Licht für den Bitcoin-ETF unter der Führung des neuen Vorsitzenden Gary Gensler nun schneller geht. Doch auch Gensler stellte schnell klar, dass er Bedenken hinsichtlich des Anlegerschutzes hat. Er geht davon aus, dass mit diesem Finanzprodukt viele Menschen verletzt werden könnten, dementsprechend ist es von größter Bedeutung Vorschriften zum Schutz von Anlegern einzuführen.

Gary Gensler weiter:

Mein Hauptaugenmerk liegt auf einem Bitcoin ETF, der in Future-Kontrakte investiert, welcher an der Chicago Mercantile Exchange gemäß dem Investment Company Act von 1940 gehandelt werden kann. Dadurch wird erheblicher Schutz für Anleger von Investmentfonds und ETFs sichergestellt.

Fazit

Ein Bitcoin ETF wird in Zukunft ein Finanzprodukt darstellen, welches viele Portfolios bereichern wird. Es bringt die Möglichkeit leichter und schneller in Bitcoin zu investieren und von Schwankungen zu profitieren. Dennoch ist es wichtig, gewisse Grundvoraussetzungen zu beachten, da es sich ebenfalls um ein frei zugängliches Finanzprodukt handelt, welches jeder Marktteilnehmer kaufen und verkaufen kann.

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Jonas ist Gründer des Krypto-Guru Blogs und macht gerade seinen Master of Business Administration. Er gibt sein angeeignetes Wissen über Kryptowährungen und die dazugehörige Blockchain-Technologie leicht verständlich weiter.

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