TRADING | Die technische Analyse (Charttechnik)
Die wichtigen Punkte der Technischen Analyse (Charttechnik) leicht verständlich erklärt
Das Ziel der Technischen Analyse (Chartanalyse) ist mittels vergangener Kursperioden auf die Zukunft zu schließen. Der Fokus liegt auf den Finanzbereich. Damit soll der perfekte Einstieg gelingen um hohen Profit zu generieren. Hierbei stützt sich die Technische Analyse auf Wahrscheinlichkeiten. Doch welche Grundlagen werden in der Theorie unterschieden?
Übersicht:
→ Welche Einstiege werden unterschieden?
→ Was sind Innen- und Außenstäbe?
→ Was sind Tageslinien?
→ Was ist der Average Directional Index (ADI)?
→ Was ist ein Golden Cross?
→ Was ist ein Oszillator?
→ Was ist der Relative Strength Index (RSI)?
→ Was ist der Moving Average Convergence/Divergence (MACD)?
→ Was ist der Commodity Channel Index (CCI)?
Welche Einstiege werden unterschieden?
Es werden der antizyklische Einstieg und der prozyklische Einstieg unterschieden.
Was ist ein antizyklischer Einstieg?
Hier wird eine Positionierung gegen einen aktuellen Trend vorgenommen und auf eine baldige Trendwende spekuliert. Beispielsweise wird in einem Markt mit klarem Abwärtstrend eine Long Position eröffnet und gehofft, dass es eine Trendwende gibt und diese Position ins Plus läuft.
In einem Aufwärtstrend wird beispielsweise eine Short Positionierung eingegangen und gehofft, dass es bald eine Trendwende gibt und der Markt fällt. Der Einstieg sollte bei beiden Beispielen nicht zu früh gewählt werden und nicht mit einem zu hohen Abstand zur möglichen Trendwende erfolgen.
Was ist ein prozyklischer Einstieg?
Eine Positionierung wird in einen bestehenden Trend hinein geöffnet, in der Hoffnung, dass durch die vorherige Trendbewegung die Position ins Plus läuft. Gefährlich wird es für die Positionierung, wenn kurz danach eine Trendwende eintritt. Daher ist eine naher Stop unter dem letzten Tief extrem Wichtig für das Risikomanagement.
Was sind Innen- und Außenstäbe?
Von einem Innenstab (Inside Bar) wird im Trading gesprochen, wenn der Schlusskurs der aktuellen Kerze innerhalb der Höchst- und Tiefkursspanne einer vorherigen Kerze liegt.
Von einem Außenstab (Outside Bar) wird gesprochen, wenn das aktuelle Tageshoch tiefer ist als das letzte Tageshoch sowie wenn das aktuelle Tagestief höher ist, als das letzte Tagestief. Also umschließt ein Außenstab das Hoch und Tief der nachfolgenden Balken. Die Kursspannen befinden sich also innerhalb der Kursspanne des Vortages bzw. der jeweiligen Zeiteinheit des Betrachters. Das hat signifikanten Einfluss auf die Stopsetzung.
Was geben Innenstäbe an?
Sie geben an, dass der Markt nicht über oder unter den Vortag kommt und somit zu wenig Bewegung bzw. Volumen vorhanden ist. Es zeigt die Unentschlossenheit des Marktes auf, weshalb Innenstäbe nicht gehandelt werden sollten und der Stop bei aktivem Handel auf Höhe des letzten Außenstabes gegen die Handelsrichtung gesetzt werden sollte.
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Was sind Tageslinien?
Tageslinien zeigen den gleitenden Durchschnitt einer gewissen Zeiteinheit auf. Das heißt es werden alle Tagesschlusskurse mit einer Linie verbunden. Die meist genutzte Tageslinie ist die 200-Tage-Linie (GD200). Bei ihr sind beispielsweise 200 Tage mit einer Linie verbunden.
Warum sind diese für das Trading so wichtig?
Marktteilnehmer mit hohem Volumen wie Institutionen oder Großinvestoren handeln meist in größeren Zeiteinheiten, da in größeren Zeiteinheiten mehr Volumen gehandelt wird. Große Käufe oder Verkäufe können nicht in Sekunden abgeschlossen werden. Daher werden hier meist nur die Tageskerze betrachtet und nur die Anfangs- und Schlusskurse in die Chartanalyse mit einbezogen, da es hier zu Volumenspitzen kommt. Manchmal wird auch die Anfangs- bzw. Endkurse der Wochencharts für mögliche Einstiege genutzt.
Welche sind die bekanntesten Tageslinien und wie sind diese zu handhaben?
Die bekanntesten Tageslinien und fürs Trading die Wichtigsten sind die GD38, GD90 sowie die oben bereits erwähnte GD200. Wichtig zu beachten ist, dass bei Produkten mit hohem Volumen ein kürzerer Wert angebracht ist (Beispiel: GD20, GD25, GD100). Es gibt keine wirkliche Erklärung, warum die 200er-Linie so wichtig ist, allerdings wurde seit Dutzenden Jahrzehnten in unterschiedlichsten Märkten die Wichtigkeit immer wieder aufs Neue bestätigt. Daher dürfen sie beim Trading nicht vernachlässigt werden.
Was ist die SMA und was ist die EMA?
Es wird zwischen zwei gleitenden Durchschnitten unterschieden. Der SMA ist der einfache gleitende Durchschnitt wie oben beschrieben. Beim EMA werden allerdings Kerzen die in der näheren Vergangenheit liegen höher gewichtet, als älter. Daher zeigt der EMA mehr Reaktionen in kürzerer Zeit auf.
Was ist der Average Directional Index (ADX)?
Der Average Directional Index (ADX) stellt sich folgende Frage: Ist der Markt in einer Trendphase oder Schiebephase? Dies wird durch das Prinzip er Bewegungsrichtung ermittelt. Hierbei werden positive und negative Bewegungsrichtungen unterschieden. Die positive Bewegungsrichtung wird als +DM dargestellt, die negative als -DM.
Auf was bezieht sich eine positive Bewegungsrichtung?
Diese bezieht sich auf den Unterschied zwischen dem Hoch eines Kursbalken und dem Hoch des vergangenen Balkens. Ein hoher +DM ist bullish zu werten, also ist mit steigenden Kurswerten zu rechnen. Hier kann ein dem Chart angepasster tiefer Stop gelegt werden.
Wie ist die negative Bewegungsrichtung zu werten?
Hier bezieht sich der ADX auf den Unterschied zwischen dem Tief eines Kursbalkens und dem Tief des vorherigen Balkens. Ein niedriger -DM ist bearisch zu werten. Hier sollte mit einem engen Stop gearbeitet werden, um größere Verluste zu vermeiden.
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Wie kann ein Trend erkannt werden?
Wenn der ADX über 25 liegt, ist der Markt im Trend, unter 25 ist der Markt noch in der Entscheidungsphase. Wenn nach der Strategie gehandelt wird, muss bei der Suche nach möglichen Einstiegen bei einem ADX unter 25 noch gewartet werden. Wenn dieser über 25 liegt, dann muss die Stärke der vorherigen Bewegung abgeschätzt werden und du selbst je nach Chart und vorherigem Wachstum entscheiden ob du einsteigst.
Was ist ein Golden Cross?
In der Charttechnik wird unter Golden Cross der Schnittpunkt zweier gleitender Durchschnitte verstanden. Dabei ist es egal in welcher Zeiteinheit die gleitende Durchschnitte spielen. Der gleitende Durchschnitt ist der durchschnittliche Preis eines Wertpapiers nach einer bestimmten Zeiteinheit. Dabei schneidet der kürzere gleitende Durchschnitt den längeren von unten nach oben. Hier ist ein klassisches Kaufsignal gegeben, da eine Aufwärtsbewegung impliziert wird. Ein hohes Volumen unterstützt diese Trendrichtung. So kann ein langfristiger gleitender Durchschnitt als Trendumkehr gewertet werden und mit einem Stop unter dem Schnittpunkt abgesichert werden.
Was sind Oszillatoren?
Oszillatoren geben die Volatilität an, also die Stärke der Bewegung und die Höhe des Volumens. Sie schwenken meist aus, wenn der Chart in Extremwertbereiche steigt oder fällt. Meist befinden sich die Angaben zwischen 0 und 100. In der Mathematik wird das Pendeln um den Ruhepunkt als Oszillator verstanden. Diese Indikatoren weißen bei hohem Ausschlag auf einen Markt hin, der wahrscheinlich zu sehr in eine Richtung gelaufen ist und entweder überverkauft oder überkauft ist. Hier ist eine Kursumkehr zu erwarten. Beispiele für Oszillatoren sind Relative Stärke Index (RSI) und Commodity-Channel-Index (CCI).
WAS IST DER RELATIVE STRENGTH INDEX (RSI)?
Der RSI stellt sich die Frage, wie sich der Kurs in der nahen Vergangenheit im Vergleich zum aktuellen verändert hat. Es werden also kurzfristige Trends zum kurzfristigen Handel gesucht.Formel um den RSI zu berechnen:
100-100+(1+Gewinn/Verlust)
Wie soll der RSI gedeutet werden?
Sobald der Gewinn gleich dem Verlust ist, liegt ein RSI von 50 vor. Dies ist ein neutrales Anzeichen. Wenn der Gewinn größer als der Verlust ist steigt der RSI über 50. Bei einem RSI von über 70 liegt ein Überkauf vor und du solltest dich mit einem engem Stopp absichern.
Wenn der Verlust größer als der Gewinn ist, sinkt der RSI unter 50. Allgemein gilt, bei einem RSI von unter 30 liegt ein Überverkauf vor und es kann nach Einstiegen gesucht werden. Bei einem RSI von 2:1 bzw. 1:2 liegt normalerweise bald eine Trendwende vor, auch wenn diese nur kurz bedingt sein kann.
Was ist der MACD?
Übersetzt ins Deutsche heißt MACD (Moving Average Convergence/Divergence) soviel wie Zusammen-/Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnittes.Also werden wie der Name schon sagt zwei gleitende Durchschnitte verglichen. Er wurde 1979 von Gerald Appel beschrieben.
Ein MACD über der Signallinie ist stark bullish zu werten.
Ein MACD unter der Signallinie ist stark bearisch zu werten.
Was ist der Commodity Channel Index (CCI)?
Ursprünglich war der Indikator für den Handel an Rohstoffmärkten gedacht. Er wurde von Donald R. Lambert erfunden. Hier wird eine Abweichung zwischen dem aktuellen Kurs und dessen gleitenden Durchschnitt ermittelt. Der Wert liegt in der Regel zwischen -100 und +100.
Welche Besonderheiten treten auf?
Es werden nicht nur die Schlusskurse, sonder die Hoch-, Tief- und die Schlusskurse miteinander verglichen. Der CCIgeht davon aus, dass der Kurs immer dem gleitenden Durchschnitt folgt.
Bei einem CCI über +100 muss nach Verkaufsgelegenheiten gesucht werden, da der Markt zu sehr überkauft ist. Hier wird ein enger Stop empfohlen um zu hohen Verlust zu Vermeiden. Bei einem CCI unter -100 sollten Kaufgelegenheiten gesucht werden, da stark überverkaufte Tendenzen vorhanden sind.
Wir haben dir mit unserer technischen Analyse bzw. technischen Chartanalyse einen tiefen Einblick in die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Stochastik gegeben. Allerdings muss man auch wissen wann man aussteigt und sollte nicht aufgrund von Indikatoren auf unrealistische Profite hoffen, wie sie der Bitcoin erahnen lässt. Denn auch wenn man beim Bitcoin Profit macht muss man an die Auszahlung denken. Sonst könnten sich durch einen starken Verfall der Preise die Profite wieder in Luft auflösen.