Was ist eine „Digitale Identität“?
Eine digitale Identität hinterlässt jeder, der sich im Internet bewegt. Unternehmen speichern etliche Daten über die Besucher ihrer Internetseite und verwenden diese, um genauere Marktforschung zu betreiben, Produkte zu optimieren oder um neue Produkte zu entwerfen.
Die bisher bekannten Systeme sind allerdings nicht wirklich geeignet, um die Daten sicher zu verwahren. Ein System, auf Basis der Blockchain Technologie, hingegen würde eine sichere Verwaltung und zugleich auch eine sichere Verwahrung der digitalen Identitäten gewährleisten. Dieses Vorgehen würde somit nicht nur den Unternehmen und Verwaltungen die Arbeit erleichtern, sondern zugleich die wertvollen Daten aller Nutzer schützen.
Es gibt allerdings zwei zu betrachtende Perspektiven in diesem Zusammenhang. Einerseits die Seite der Unternehmen und andererseits die Privatpersonen, die als Nutzer auf den Webseiten der Unternehmen agieren und ihre Spuren hinterlassen.
Die Unternehmen sammeln, wie bereits eingangs beschrieben, eine große Menge an Daten über jeden Nutzer, der ihre Internetseite besucht. Diese Daten müssen allerdings, auf Grund der aktualisierten Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) immer besser geschützt werden. Unternehmen, die sich digital besser aufstellen möchten oder bereits einen online Auftritt haben, müssen im Bereich der IT und der dazugehörigen Sicherheit immer mehr Kosten in Kauf nehmen. Das Ziel dabei ist es, dass sie ein Gleichgewicht zwischen den Geschäftsanforderungen und der vorgeschriebenen Datensicherheit finden.
Aus Sicht einer Privatperson besteht immer das Interesse, dass die eigenen Daten bestmöglich geschützt werden, um vor Hacking Angriffen oder ähnlichen Gefahren sicher zu sein. Über Privatpersonen werden somit zum Beispiel der vollständige Name, das Geburtsdatum, die Pass-, Sozialversicherungs- und Steuernummer, aber auch die Nationalität gespeichert. Das passiert auf Internetseiten häufig ganz unbemerkt im Hintergrund und wird von den Nutzern durch einen kleinen Klick akzeptiert.
Im Bereich der Steuernummer hingegen werden diese Daten von der Regierung und somit von einer zentralisierten Einheit ausgegeben und danach auf dem dazugehörigen, ebenfalls zentralen, Server gespeichert. Die Dezentralisierung ist somit in diesem Bereich bisher kein Thema. Problematisch ist zugleich, dass aufgrund der vor Ort herrschenden Umstände, knapp 1,1 Milliarden Menschen der Weltbevölkerung durch dieses System keine Möglichkeit haben, Eigentum über ihre Identität zu erlangen. Das hat für diese Menschen teilweise gravierende und zugleich für viele Menschen unvorstellbare Folgen. Sie können nicht Arbeiten, haben kein Bankkonto, können nicht an Wahlen teilnehmen und haben eigentlich kein Eigentum. Die Freiheit von über 1 Milliarde Menschen ist somit gravierend eingeschränkt.
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Wozu wird die „Digitale Identität“ gebraucht?
Gebraucht wird die „Digitale Identität“ aber auch, damit die Nutzer nachvollziehen können mit wem sie zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort ihre Daten geteilt haben. Außerhalb der digitalen Welt ist dies deutlich einfacher zu realisieren. Man ist normalerweise direkt bei dem Austausch dabei und sieht, was gerade passiert. In der digitalen Welt fehlte dies allerdings viele Jahre, trotzdem gibt es inzwischen einige Ansätze, um dieses Problem nachhaltig zu lösen.
Ein Ansatz ist der dezentralisierte Ansatz für das Identitätsmanagement durch die Technologie der Blockchain. Hierüber können Berechtigungsnachweise für die Einzelpersonen erstellt und zugleich bei Organisationen zur Verifizierung vorgelegt werden.
Algorand und Infocert
Eine kurze Beschreibung über Infocert
Die Behörde mit dem Namen „Infocert“ ist die größte Zertifizierungsbehörde auf der europäischen Ebene. In Europa sind sie aktuell in mehr als 20 Ländern tätig und wollen nun durch die Zusammenarbeit mit Algorand, die am 05. November diesen Jahres in Rom in Kraft getreten ist, expandieren.
Sehr bekannt ist bereits die dezentralisierte und digitale Identitätsplattform namens „DIZME“. Die Plattform läuft auf der Blockchain der 2. Generation, um niedrige Kosten, aber dennoch eine maximale Stabilität zu verwirklichen. Außerdem gibt es einen so genannten DIZME Token. Dieser kann von den Nutzern verwendet werden, um Mikro Transaktionen zum Austausch von Berechtigungsnachweisen durchzuführen.
Des Weiteren ist eine Self Sovereign Identity Welt (SSI Welt), die ebenfalls auf der Blockchain Technologie basiert, integriert. Hierüber wird eine Einhaltung der eIDAS Regelungen realisiert. Die eIDAS Regelungen sind eine Verordnung über die elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen. Die Regelung gilt für komplett Europa und regelt somit in jedem Land den Einsatz von elektronischer Identifizierung. Ein wichtiger Vorteil, den Infocert bieten kann, ist, dass die Identität verteilt ist, aber dennoch vollkommene Rechtsgültigkeit besitzt.
Der Grund für die Partnerschaft zwischen Algorand und Infocert
Die Partnerschaft zwischen Algorand und Infocert kam zustande, da die Algorand Standard Assets (ASA) in die DIZME Plattform von Infocert integriert werden sollen. Das Ziel hinter dieser Integration ist ein flüssiger und transparenter Prozess zur Monetarisierung. Monetarisiert werden dabei die Informationen, die der Benutzer hochlädt und den jeweiligen Antragsstellern zur Verfügung stellt. Durch die ASAs kann man den DIZME Token verwenden, um vom lohnenden Vergütungssystem zu profitieren. Dadurch wird vor allem die digitale Transformation auf globaler Ebene deutlich leichter.
Das Ziel der Partnerschaft zwischen Algorand und Infocert
Das Ziel hinter dieser recht frischen Partnerschaft ist, dass der Eigentümer der Daten die volle Kontrolle über seine eigenen Dokumente haben soll. Zudem soll dieser von dem Vergütungssystem, das auf der Basis der Blockchain Technologie von Algorand ohne einen Vermittler funktioniert, profitieren. Für den Nutzer bietet dies die Möglichkeit zu einer schnellen und vor allem sicheren Monetarisierung der eigenen Dokumente. Zukünftig soll dies ein wichtiger Bestandteil der digitalen Transformation auf der ganzen Welt sein.
Das Fazit
Die Identität eines Menschen ist das wertvollste Gut, das man besitzt. Hierrüber kann, wie in den genannten Beispielen zu sehen ist, etliche Dinge tun, die einem sonst verwehrt bleiben würden. Aber nun, im Zeitalter der Digitalisierung, wird auch die digitale Identität immer wichtiger. Für die 1,1 Milliarden Menschen könnte hierüber die Möglichkeit geschaffen werden, dass sie beispielsweise ein eigenes Bankkonto eröffnen oder an Wahlen teilnehmen können. Andernfalls bleibt ihnen diese Möglichkeit weiterhin verwehrt. Aber auch für die restliche Weltbevölkerung kann die digitale Identität einige Vorteile bringen. Vor allem wird es für viele attraktiv, wenn die Möglichkeit besteht über diesen Weg Geld zu verdienen.
Außerdem sind auch die Daten über diesen Weg deutlich sicherer als es derzeit der Fall ist. Die persönlichen und gesundheitsbezogenen Informationen könnten zum Beispiel in einem System gespeichert werden, auf das nur die Behörde Zugriff hat, die diese Daten erhalten soll. Mit der zunehmenden Digitalisierung weltweit wird das Thema der digitalen Identität auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen und immer häufiger diskutiert werden.
Nikita Monastyrskiy
Nikita Monastyrskiy hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaft und Soziologie absolviert und befindet sich derzeit im Master-Studium. Im Jahr 2015 kaufte er seinen ersten Bitcoin. Seitdem lassen ihn Kryptowährungen nicht mehr los und er ist international für verschiedene Magazine als freiberuflicher Autor tätig. Seine Themenschwerpunkte sind Forschung und Technologie.
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