Der Kryptomarkt startet dynamisch in den Mai: Bitcoin nähert sich seinem bisherigen Allzeithoch, und auch Altcoins ziehen deutlich an. Hintergrund ist unter anderem die erfolgreiche Abstimmung zum GENIUS-Stablecoin-Gesetzentwurf im US-Senat, der das Marktvertrauen gestärkt hat.
Sollte Bitcoin die Marke von 109.000 US-Dollar nachhaltig überschreiten, erwarten Analysten eine starke Fortsetzung der Rally. In diesem Fall könnte eine umfassende Altcoin-Saison folgen, bei der insbesondere kleinere Kryptowährungen deutlich stärker performen als BTC selbst. Der Markt hat nach drei Jahren eine bedeutende Ausbruchsbewegung vollzogen und zentrale technische Marken zurückerobert. Zusätzliche Impulse werden durch Zinssenkungen, neue Staking-ETFs und regulierungsseitige Fortschritte erwartet, die sogenannte Risk Assets beflügeln könnten.
In Kürze
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Bitcoin-Dominanz fällt auf 63 % – mögliche Chance für Altcoins
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ETH/BTC-Verhältnis steigt stark, Altcoin-Saison jedoch noch nicht bestätigt
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Markt wartet auf BTC-Ausbruch über 110.000 $, um neue Dynamik auszulösen
Bitcoin vs. Altcoins – Entscheidung auf der Dominanz-Chart
Ein zentrales Element ist aktuell die Bitcoin-Dominanz, die bei rund 64 Prozent liegt. Diese Marke wird als kritischer Wendepunkt gesehen. Sollte die Dominanz steigen, dürfte Kapital weiterhin überwiegend in Bitcoin fließen – zum Nachteil der Altcoins. Fällt sie hingegen unter 64 Prozent, könnten viele Altcoins in eine neue Rally übergehen.
Bleibt der Bitcoin-Preis stabil oder konsolidiert leicht, eröffnen sich Chancen für Altcoins. Steigt Bitcoin jedoch weiter stark an, dürfte die Dominanz entsprechend hoch bleiben und Altcoins würden ins Hintertreffen geraten.
Arthur Hayes: Altcoin-Season erst über 110.000 US-Dollar
Arthur Hayes, ehemaliger CEO von BitMEX, erwartet, dass eine Altcoin-Saison erst beginnt, wenn Bitcoin die Schwelle von 110.000 US-Dollar überschreitet. Danach sei eine Rally bis in den Bereich von 150.000 bis 200.000 US-Dollar möglich, mit anschließender Kapitalumschichtung in Altcoins.
Er rechnet allerdings mit einer weniger ausgeprägten Altcoin-Saison als im Jahr 2021. Viele der damaligen Token verfügen inzwischen über hohe Fully Diluted Valuations (FDVs), aber kaum noch Nachfrage – eine nachhaltige Erholung erscheint in diesen Fällen unwahrscheinlich.
Ethereum gewinnt gegenüber Bitcoin – ein erstes Signal?
Ethereum hat in der vergangenen Woche gegenüber Bitcoin stark zugelegt. Das ETH/BTC-Verhältnis stieg um 34 Prozent – der stärkste Anstieg seit Dezember 2024. In der Community mehren sich Stimmen, dass dies ein Vorbote der Altcoin-Season sein könnte.
Ein Blick auf die Daten relativiert jedoch die Euphorie: Im Sommer 2022 legte Ethereum um 121 Prozent in gut einem Monat zu – das löste damals eine breite Altcoin-Rally aus. 75 Prozent der Top-50-Coins übertrafen damals die Performance von Bitcoin. Aktuell gelingt das lediglich 18 Prozent, der Altcoin Season Index liegt bei nur 25 von 100 Punkten. Ein klarer Start der Altcoin-Saison ist daher noch nicht gegeben.
Kommt stattdessen eine Marktstabilisierung?
Einige Marktbeobachter warnen davor, aus dem Rückgang der Bitcoin-Dominanz voreilig auf eine Altcoin-Season zu schließen. Sollte die makroökonomische Unsicherheit zunehmen, könnten viele Investorinnen und Investoren erneut in Bitcoin umschichten. Denkbar ist daher auch ein Szenario, in dem sich sowohl Bitcoin als auch Altcoins stabilisieren, ohne dass es zu einer größeren Rotation kommt.
Fazit
Der Markt zeigt aktuell viele bullische Signale, doch ein klarer Startschuss für die Altcoin-Saison ist noch nicht gefallen. Entscheidend bleiben die Bitcoin-Dominanz und das Verhalten von BTC an der 110.000-Dollar-Marke. Wer vorbereitet ist, kann von den kommenden Bewegungen profitieren – vorausgesetzt, er bleibt wachsam und handelt datenbasiert.
Jonas ist Gründer des Krypto-Guru Blogs und macht gerade seinen Master of Business Administration. Er gibt sein angeeignetes Wissen über Kryptowährungen und die dazugehörige Blockchain-Technologie leicht verständlich weiter.