Bitcoin Verbot? EZB-Chefin Lagarde kritisiert Bitcoin

von Jonas Keller | 17 Jan 2021

Christine Lagarde, die amtierende EZB-Präsidentin, äußerte am 13. Januar, in einer “Reuters Next” Konferenz, Bedenken bezüglich Bitcoin und forderte weltweite Regulierungen. Sie bezeichnete Bitcoin als spekulatives Anlagegut, welches Geldwäsche erleichtere. Was bedeuten diese Aussagen für den Bitcoin? Folgt ein Bitcoin Verbot? 

In Kürze

  • EZB Präsidentin fordert weltweite Bitcoin Regulierungen 
  • Negative Aussagen der Zentralbanken bzgl. Bitcoin waren zu erwarten 
  • Zentralbanken fangen an Bitcoin ernst zu nehmen 

Der Wunsch vom Bitcoin Verbot wurde erwartet 

Christine Lagarde wurde persönlich in der Vergangenheit der Steuerhinterziehung und Geldwäsche beschuldigt, dennoch sind kritische Aussagen von den Zentralbanken bezüglich Bitcoin zu erwarten gewesen. 

Die Regulierungen sollen laut Lagarde durch den G7-Gipfel initiiert und durch die G20 ausgeweitet werden. Sollten Regulierungen nicht weltweit getroffen werden, fänden Kriminelle Schlupflöcher, um die örtlichen Regulierungen zu umgehen, laut Lagarde.

Christine Lagarde hat als Präsidentin der Europäischen Zentralbank die Aufgabe den Euro stabil zu halten und als globale Währung zu etablieren. Ein starker Euro erhöht die Effizienz der EZB-Geldpolitik, woraus politische und wirtschaftliche Vorteile entstehen könnten.  

Angst um den digitalen Euro? 

Die Entwicklungen rund um den digitalen Euro wurden von der EZB, in den letzten Monaten, vermehrt in den Mittelpunkt gestellt. Dass Aussagen bezüglich einer Bitcoin Regulierung genau in dieser Zeit getroffen werden, während die EZB den zukünftigen digitalen Euro anpreist, ist kein Zufall. Ein pseudonymisiertes Geld-System, welches dem eigenen Digitalgeld gegenübersteht, kann nicht im Interesse der EZB sein.

Die Einführung des digitalen Euros wird voraussichtlich noch zwei bis fünf Jahre dauern. Bei der aktuellen Entwicklung des Krypto-Marktes, ist ein frühes Eingreifen, aus Sicht der EZB, notwendig, um konkurrierenden digitalen Währungen nicht zu viel Freiraum zu lassen. 

Bitcoin Verbot

Dass der Kopf der EZB Bitcoin nun als Gefahr für die eigene Währung sieht, ist daher durchaus eine positive Nachricht für Bitcoin. Bitcoin gewinnt global an Relevanz. Bitcoin wird von den Staaten, bzw. von den Zentralbanken wahrgenommen.

Eine Gewisse Ironie verbirgt sich allerdings hinter den Aussagen von Lagarde: Auf der Konferenz bezeichnete sie den Bitcoin als “funny business“, obwohl der Bitcoin ein weitaus sicheres und vertrauenswürdigeres System darstellt, als der digitale Euro.

Bitcoin hat innerhalb des letzten Jahres mehrfach unter Beweis gestellt, dass viele Unternehmen, unter anderem aus dem Finanz-Sektor, anfangen in Bitcoin zu investieren und Bitcoin sehr ernst nehmen. Unternehmen, wie PayPal und Grayscale, investieren hohe Summen in Bitcoin und könnten ihn sich ebenfalls als Zahlungsmittel vorstellen.  Bitcoin ist in der realen Welt angekommen und definitiv kein “funny business”. 


Wie wird ein Bitcoin Verbot oder eine Bitcoin Regulierung aussehen? 

Genaue Aussagen, wie eine Regulierung für den Krypto Markt aussehen soll, oder ob ein Bitcoin Verbot folgen wird, hat Lagarde nicht getroffen. Wahrscheinlich ist, dass der Zugang zu Krypto-Börsen erschwert wird und unattraktiver werden soll, beispielsweise durch schärfere Identitätsüberprüfungen und höhere Gebühren. 

Dies auf globaler Ebene durchzusetzen, könnte sich allerdings als nicht zu bewältigende Aufgabe für Lagarde entpuppen. Eine einfachere Maßnahme könnte eine Erhöhung der Steuern auf Krypto-Gewinne innerhalb der EU sein. Aktuell sind Gewinne aus Veräußerungen von Kryptowährungen, welche länger als ein Jahr gehalten wurden, in Deutschland steuerfrei.

Ein vollständiges Bitcoin Verbot ist allerdings für die Zentralbanken nicht umzusetzen. Dem wird sich das EZB-Präsidium bewusst sein. Es wird versucht Bitcoin mit kritischen Aussagen klein zu reden und die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Bitcoin keine vertrauenswürdige Geldanlage sei. 

Einen solchen Versuch wird Satoshi Nakamoto, der Erfinder von Bitcoin, als Bestätigung sehen. Der Plan eine alternative Währung, welche nicht von Staaten und Zentralbanken kontrolliert werden kann, zu entwickeln ist geglückt. Auf diese Art und Weise sollte die Aussage von Christine Lagarde von der gesamten Krypto-Gemeinschaft aufgefasst werden. 

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Jonas ist Gründer des Krypto-Guru Blogs und macht gerade seinen Master of Business Administration. Er gibt sein angeeignetes Wissen über Kryptowährungen und die dazugehörige Blockchain-Technologie leicht verständlich weiter.

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