Bitcoin Wallets – Arten, Handhabung und Sicherheit

von | Sep 1, 2022

Was ist ein Bitcoin Wallet und welche Formen und Arten gibt es? In diesem Artikel beschäftigen wir uns auch mit den sichersten Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kryptowährungen: Den Hardware Wallets. Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Anbieter und wie sind diese im Bezug auf Sicherheit und Alltagstauglichkeit einzuschätzen? Mache Dir selbst ein Bild!

In Kürze

  • Was ist ein Bitcoin Wallet?
  • Hardware Wallet
  • Software Wallet
  • Paper Wallet
  • Mind Wallet
  • Bitcoin Wallet richtig einrichten

Was ist ein Bitcoin Wallet?

Am einfachsten kannst du dir ein Bitcoin Wallet in Form von einer digitalen Geldbörse vorstellen. Diese Geldbörse erlaubt es dir, auf deine Bitcoins zuzugreifen. Über diese Bitcoin Wallet kannst du ähnlich wie beim Online-Banking handeln, Deine Coins aber auch liegen lassen. Eine weitere Überschneidung lässt sich bei der Sicherheit der digitalen Geldbörse finden. Analog zu der Bank sind deine Bitcoins in der Wallet mit einem Passwort geschützt.

Einer der Unterschiede besteht darin, dass jede Wallet anonym ist und keine personenbezogenen Daten gespeichert werden, was einen großen Vorteil darstellt. Jeder „digitale Geldbeutel“ besteht aus einer einzigartigen Zeichenzusammensetzung, diese stellt deine ID dar.

Allgemein muss man hier jetzt jedoch noch zwischen einem Wallet und einem Client unterschieden. Ein Bitcoin Wallet ist der Aufbewahrungsort für die Daten, die zum Empfangen und Ausgeben von Bitcoins notwendig sind (z.B. private Key, public Key, BTC-Adressen, usw.). Ein Client dient hingegen als Schnittstelle zum Netzwerk. Durch ihn ist es möglich, die Kommunikation im Netzwerk aufzubauen.

Wichtig zu verstehen ist auch, dass ein Bitcoin Wallet erstmal erstellt, lediglich ein Zugang zu Kryptowährungen bietet. Das heißt, dass diese nicht im Wallet selbst liegen, sondern das Wallet nur den Zugriff auf die jeweilige Adresse in der Blockchain ermöglicht. Dies liegt daran, dass die Blockchain eine dezentrale Datenbank ist.

Der Grundbaustein für das Verständnis ist jetzt gesetzt. Allerdings gibt es viele verschiedene Arten von Bitcoin Wallets. Alle bieten verschiedene Vorteile, weißen jedoch auch verschieden große Risiken auf. Im Nachfolgenden erklären wir dir die wichtigsten und gängigsten Wallet Arten.

1. Hardware Wallet

Das Hardware Wallet ist im Bitcoin Wallet Test mit Abstand das sicherste anwendungsfreundliche Bitcoin Wallet, das es auf dem Markt gibt. Ein Hardware Wallet kannst du dir ähnlich wie einen USB-Stick vorstellen. (Achtung: ist kein USB-Stick!)  Du hast damit die Möglichkeit, ihn über einen USB-Adapter an deinen PC/Laptop anzuschließen und kannst nur dann mit deinen Überweisungen von deinem Wallet tätigen. Somit ist dein private Key deines Kryptovermögens offline gesichert und vor Hackangriffen o.ä. geschützt. Die gängigsten Hardware Wallets sind der Ledger (Nano S) und der Trezor.

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Der große Nachteil von Ledger und Trezor sind die fehlende Unterstützung von BIP39. Denn zwar bieten die Wallets eine optimale Lagerfunktion für Kryptowährungen, trotzdem ist die Software closed-source aufgebaut. Das heißt, dass Du beim Verlust des Ledgers einen neuen kaufen musst, um wieder Zugriff zu bekommen.

Anders ist es bei Wallets wie BitBox02 oder SecuX. Diese bieten eine Schnittstelle für das BIP39. Durch dieses ist es möglich, einen Seed bzw. Private Key für die Wallet Adresse zu generieren, der ebenso bei frei verfügbaren Online-Wallets eingegeben werden kann. So kannst Du auch bei vollständiger Zerstörung des Hardware Wallets durch die Eingabe Deines Seeds in einem gängigen Online-Wallet den Zugriff auf Deine Coins garantieren.

In diesem SecuX Erfahrungsbericht erfährst Du alles über das Hardware Wallet mit geheimer Brieftasche!

Wie funktioniert das?

Man verbindet den Stick mit einem Computer und gibt manuell einen PIN ein. Sobald dieser richtig eingegeben wurde, kannst du auf den vorher gespeicherten Private Key zugreifen und so die Coins deiner Bitcoin Wallet nutzen. Bei Verlust des PIN’s kann man durch den bei Erstellung des Kontos aufgeschriebenen Private Key auf seine Wallet zugreifen und einen neuen PIN erstellen. Allgemein gilt: Bei einem Hardware Wallet muss immer erst der PIN von außen eingegeben werden, damit du auf die Coins zugreifen kannst. Im Schnitt kosten diese Geräte 60-100€ und sind für jeden User im Kryptomarkt definitiv eine wichtige Investition.

 2. Software Wallet 

Viele Bitcoin User haben einige Jahre nachdem der erste Bitcoin hergestellt wurde, eine einfache Möglichkeit für die Handhabung und Verwaltung ihrer Coins gesucht. Deswegen haben sie Soft(ware) Wallets programmiert. Du kannst dir diese in Form einer App oder Anwendung auf einem Computer (Bitcoin Desktop Wallet) oder Handy vorstellen. Es ist dir also möglich jederzeit und an jedem Ort (vorausgesetzt du hast Internet Empfang) deine Kryptowährungen zu verschicken und zu empfangen. Beispiele für Software Wallets sind SPV-, Web- und Lite-Wallets.

Der enorme Vorteil eines Soft Wallets ist, dass du ziemlich einfach Coins senden und empfangen kannst. Im Bitcoin Wallet Check hat sich jedoch herausgestellt, dass die Sicherheit im Vergleich zu einem Paper- oder Offline Wallet jedoch nicht so hoch ist, da die Private Keys in der App gespeichert und lediglich durch ein Passwort geschützt sind. Des Weiteren ist die App meist mit dem Internet verbunden, weshalb sie jederzeit der Bedrohung eines Hacks ausgesetzt ist.

Eine weitere Gefahr ist, dass bei Verlust des Handys und der App mit dem Private Key der Zugriff auf die Coins nicht mehr möglich ist, außer es wurde zuvor ein Backup in Form eines Paper Wallets erstellt. Deshalb ist zu empfehlen, bei Nutzung eines Soft Wallets immer auch eine Kopie deines Private Keys in Form eines Paper Wallets zu sichern.

Empfehlung: Natürlich ist es attraktiv, immer und überall mit seinen Kryptos handeln zu können. Lade dir jedoch nur so viel Vermögen auf dein Soft Wallet, wie du auch wirklich zum Handel benötigst und lasse das Vermögen, das du Hodlen willst auf einem Cold Wallet liegen.

Bitcoin Wallet

3. Exchange Wallet

Eine Exchange (deutsch: Tauschbörse) ist eine Website, auf der Kryptowährungen mit FIAT-Geld, oder anderen digitalen Währungen gekauft und verkauft werden können. Zu den wichtigsten und größten Exchanges, mit dem höchsten Handelsvolumen zählen zum Beispiel Binance, Bittrex, Bitfinex oder Kraken.

Kaufst du dir nun auf einer dieser Exchanges eine Kryptowährung, so wir diese automatisch auf deinem Exchange Wallet gespeichert. Erst von diesem aus bist du dazu in der Lage, deine gekauften Kryptowährungen auf eine andere Bitcoin Wallet, wie zum Beispiel einem Cold Wallet, zu transferieren. Du kannst deine Kryptos jedoch auch dort liegen lassen.

Allerdings musst du meist auf den seriösen Exchanges bevor du dazu imstande bist Kryptos zu kaufen, erst eine Verifizierung auf der Exchange durchführen. Dazu ist meist ein offizielles Ausweisdokument wie ein Ausweis oder einen Reisepass notwendig.

Transaktionskosten

Die Kosten pro Transaktion sind von Tauschbörse zu Tauschbörse unterschiedlich. Entscheidend sind das Gesamtvolumen und der Handelstag. Allerdings gibt es einige Schlupflöcher, wie man Transaktionskosten senken kann.

Ein Tipp unsererseits: Binance bietet die Möglichkeit bei Erwerb und Halten von mindestens einem Binance Coin (BNB), dem eigenen Coin von Binance, sich Gebühren pro Transaktion in Höhe von 50 Prozent zu sparen.

 4. Paper Wallet

Eine weitere Option, sein Bitcoin Wallet offline zu halten, ist das Paper Wallet. Die Funktion ist so einfach wie sie klingt. Es wird lediglich der private Key und public Key auf einem Stück Papier aufgeschrieben. Da diese Wallet abseits von jeder Technik fungiert, ist diese als die wohl sicherste Krypto Wallet einzustufen.

Allerdings solltest du bei der Anwendung dieses Bitcoin Wallets auf einige Dinge achten.

  1. Achte beim Aufschreiben (falls du nicht druckst) darauf, die Zahlen- und Buchstabenkombination richtig zu übernehmen
  2. Drucke dein Paper Wallet an keinem öffentlichen Drucker.
  3. Die Tinte kann verblassen oder das Papier Schaden nehmen
  4. Einbrecher stehlen dein Paper Wallet
  5. Gefahr des Verlustes bei Wohnungsbrand/Überschwemmung/etc.

5. Mind Wallet

Noch sicherer als das Paper Wallet, aber um einiges risikoreicher, ist das Mind Wallet. Hier wird das eigene Gehirn als Speicherplatz für den Private Key benutzt. Im Vergleich zum Paper Wallet, muss der Key hier nicht aufgeschrieben, sondern einfach nur gemerkt werden.

Es gibt einige Varianten, sich den Key leichter einzuprägen. Allerdings sollte man sich im Vorfeld genug Gedanken darüber machen, ob dieses Krypto Wallet für einen selbst geeignet ist. Unsere Empfehlung hierbei ist: Wer kein gutes Gedächtnis hat, der sollte diese Variante nicht nutzen.

Da das Wallet meist nicht nur über mehrere Monate, sondern über mehrere Jahre erhalten bleibt, sollte man in gewissen Altersstufen auch an spätere Krankheiten wie Alzheimer und Co. denken, bevor man sich die Key`s nur in seinem Kopf speichert. Denn es gilt wie überall: Verlierst du deinen private Key, hast du keinen Zugriff mehr auf dein Bitcoin Wallet und somit ist dein Vermögen darauf für immer verschwunden.

Bitcoin Wallet erstellen

Jetzt kennst du die grundlegenden Unterschiede der verschiedenen Bitcoin Wallet Arten. Du kannst nun für dich selbst entscheiden welche Art bzw. welche Arten am besten zu dir passt. Allerdings musst du noch ein Bitcoin Wallet erstellen. Hast du dir eines oder mehrere der Krypto Wallet Arten herausgesucht, musst du diese installieren. Willst du z.B. ein Desktop Wallet nutzen, so musst du dich vorerst informieren ob der jeweilige Anbieter mit deinem Betriebssystem (Windows / Linux / Mac) kompatibel ist. Diese Kompatibilität ist am Smartphone auch dringend notwendig (Android / iOS /Windows Phone / Blackberry). Nachdem dieser Bitcoin Wallet Test durchgeführt wurde, kannst du dir dein Bitcoin Wallet erstellen.