Die sogenannte Onyx-Einheit von J.P. Morgan Chase & Co, der Nummer Eins des US-amerikanischen Bankensystems, hat nun den ersten Live-Handel auf einer öffentlichen Blockchain durchgeführt.
In Kürze
- Erste grenzüberschreitende dezentrale Finanztransaktion
- Projektbetreuer für expansives DeFi
- Tokenisierung soll bis 2030 $16,1T erreichen
Erste grenzüberschreitende dezentrale Finanztransaktion
Die bekannte amerikanische multinationale Investmentbank JP Morgan hat am 2. November ihre erste grenzüberschreitende dezentrale Finanztransaktion (DeFi) auf der Blockchain abgeschlossen. Sie ist der Teil des Projekts Guardian, das von der Zentralbank Singapurs, der Monetary Authority of Singapore (MAS), initiiert wurde.
Die Transaktion wurde auf dem Ethereum-Layer-2-Netzwerk Polygon unter Verwendung einer modifizierten Version des Smart-Contract-Codes des AAVE-Protokolls durchgeführt. Sie umfasste tokenisierte Einlagen in Singapur-Dollar (SGD) und japanischen Yen (JPY) und ebenso eine simulierte Übung zum Handel mit tokenisierten Staatsanleihen.
Projektbetreuer für expansives DeFi
Das sogenannte Project Guardian wurde am 31. Mai 2022 von der MAS ins Leben gerufen.
Das Projekt Guardian zielt darauf ab, “potenzielle dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) auf den Großkunden-Finanzmärkten zu erforschen”. Dabei soll mitunter getestet werden, wie genau traditionelle Finanzsysteme digitale Token und DeFi-Protokolle für verschiedene Anwendungsfälle nutzen können.
Neben der JP Morgan-Gruppe nahmen ebenso die größte Bank Singapurs, die DBS Bank, das japanische Bankunternehmen SBI Digital Asset Holdings und das in New York ansässige Leadership-Programm Oliver Wyman Forum an dem Programm teil.
Tyrone Lobban, Head of Blockchain Launch and Onyx Digital Assets bei JP Morgan’s Onyx Business Unit, teilte auf Twitter mit, dass die tokenisierten SGD-Einlagen die erste Ausgabe von tokenisierten Einlagen durch eine Bank sind.
Tokenisierung soll bis 2030 $16,1T erreichen
Bereits im September veröffentlichte die amerikanische Unternehmensberatung Boston Consulting Group in Zusammenarbeit mit der in Singapur ansässigen Privatmarktbörse ADDX einen Bericht, in dem darauf hingewiesen wurde, dass das Gesamtvolumen der tokenisierten illiquiden Vermögenswerte, einschließlich Immobilien und natürlicher Ressourcen, bis 2030 16,1 Billionen US-Dollar erreichen könnte.
Unter dem Titel Relevance of on-chain asset tokenization in ‘crypto winter’ (Bedeutung der Tokenisierung von Vermögenswerten auf der Kette im “Krypto-Winter”) heißt es in dem Bericht, dass es sich hierbei um eine “sehr konservative Prognose” handelt und dass die Tokenisierung von illiquiden Vermögenswerten weltweit im besten Fall 68 Billionen US-Dollar erreichen könnte.
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