Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) haben zum gestrigen 19. September 2024 insgesamt 47 unregulierte Krypto-Exchanges abgeschaltet, die keine KYC-Verfahren (Know Your Customer) implementiert hatten. Diese Plattformen boten die Möglichkeit, Kryptowährungen anonym zu tauschen und wurden laut den Ermittlern verstärkt für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche genutzt.
In Kürze
- Kriminalität aus Sicht der Behörden
- Schutz für Anleger ohne KYC
- Sicherheitstipp
Kriminalität aus Sicht der Behörden
Die Behörden sehen anonyme Krypto-Exchanges als besonders problematisch, da sie für die finanzielle Struktur der Cyberkriminalität von großer Bedeutung sind. Diese Plattformen bieten eine sichere Möglichkeit für Kriminelle, gestohlene Gelder unbemerkt in den regulären Finanzkreislauf zu integrieren. Dabei werden Kryptowährungen von kriminellen Organisationen weltweit genutzt, um Transaktionen zu verschleiern.
Seit der Umsetzung der 5. EU-Geldwäscherichtlinie im Januar 2020 ist das KYC-Verfahren in Deutschland verpflichtend. Dies bedeutet, dass jeder, der Kryptowährungen über regulierte Börsen kaufen oder tauschen möchte, sich identifizieren muss, um Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu verhindern.
Laut dem offiziellen Bericht erleichtern Non-KYC-Exchanges es Kriminellen , Gelder in großen Mengen zu transferieren, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Dies betrifft vor allem Organisationen, die durch Ransomware-Angriffe hohe Summen an Kryptowährungen erpressen und diese über solche Plattformen waschen.
Schutz für Anleger ohne KYC
Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass nicht alle Nutzer solcher Plattformen kriminelle Absichten haben. Für viele Menschen, insbesondere in Ländern mit unsicheren oder autoritären Regimen, bieten Krypto-Exchanges ohne KYC-Verfahren einen entscheidenden Schutz der Privatsphäre. Diese Plattformen ermöglichen es den Nutzern, ihre Vermögenswerte anonym zu verwalten und vor staatlicher Kontrolle oder Repression zu schützen.
In Regionen mit instabilen Finanzsystemen oder hoher Inflation kann die Nutzung von Kryptowährungen und anonymen Börsen entscheidend sein, um persönliche Ersparnisse zu sichern. KYC-Verfahren könnten in solchen Fällen als Eingriff in die Privatsphäre wahrgenommen werden, weshalb einige Anleger gezielt auf anonyme Plattformen setzen. Dies zeigt, dass unregulierte Krypto-Exchanges nicht nur für illegale Zwecke genutzt werden, sondern auch den legitimen Schutz von Vermögenswerten bieten können.
Sicherheitstipps: Krypto immer auf einem Cold Wallet speichern
Obwohl Krypto-Exchanges eine einfache Möglichkeit bieten, Kryptowährungen zu handeln, solltest Du niemals größere Mengen an Coins auf diesen Plattformen lassen. Auch regulierte Börsen können Ziel von Hackerangriffen werden, was bereits mehrfach zu erheblichen Verlusten geführt hat. Um die eigenen Vermögenswerte bestmöglich zu schützen, empfehlen wir dir, Kryptowährungen nach dem Kauf auf einem Cold Wallet zu speichern.
Cold Wallets sind Geräte, die offline genutzt werden und somit nicht anfällig für Cyberangriffe sind. Durch diese Methode wird sichergestellt, dass die eigenen Kryptowährungen vor potenziellen Sicherheitsrisiken wie Hacking oder Diebstahl geschützt sind. Diese Wallets bieten langfristige Sicherheit und volle Kontrolle über die eigenen Vermögenswerte.
Jonas ist Gründer des Krypto-Guru Blogs und macht gerade seinen Master of Business Administration. Er gibt sein angeeignetes Wissen über Kryptowährungen und die dazugehörige Blockchain-Technologie leicht verständlich weiter.