Kryptomarkt: Die Märkte sehen eine 25-Basispunkte-Senkung der Fed als wahrscheinlichstes Szenario. Doch für Krypto-Trader birgt genau das die Gefahr eines klassischen „Sell-the-News“-Moments. Ein stärkerer Schritt von 50 bps könnte dagegen enorme Liquidität freisetzen und die Altcoin-Rallye anheizen. Bleibt die Fed jedoch untätig, droht ein abruptes Stimmungsbeben mit scharfen Abverkäufen bei Bitcoin und Co.
In Kürze
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25 bps als Standarderwartung
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Die Option eines größeren Schritts
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Kryptomarkt: Das Null-Szenario und Powells Signalwirkung
25 bps als Standarderwartung
Die meisten Marktbeobachter rechnen fest mit einer Senkung um ein Viertelprozent. Analyst Charlie Bilello betont, dass genau dieses Szenario bereits weitgehend eingepreist ist. Auch Stimmen aus dem Anleihemarkt, wie die von Shazi, gehen von einer sicheren Umsetzung aus. Renditen spiegeln diese Erwartung deutlich wider:
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe ist erstmals seit April unter die Marke von 4 % gefallen. Laut The Kobeissi Letter kalkulieren die Märkte inzwischen mit insgesamt drei Zinssenkungen à 25 Basispunkte bis zum Jahresende.
Die Option eines größeren Schritts
Ein halber Prozentpunkt bleibt zwar ein Außenseiter-Szenario, wird aber nicht völlig ausgeschlossen. Laut Gurgavin rechnet etwa Standard Chartered mit der Möglichkeit eines solchen Cuts, auch wenn die Plattform Kalshi nur eine 9-prozentige Chance ausweist. Sollte die Fed tatsächlich 50 Basispunkte senken, erwarten Analysten eine massive Liquiditätsspritze von bis zu 2,5 Billionen US-Dollar – ein potenzieller Treiber für eine Altcoin-Rallye.
Der bekannte und ebenso vielzitierte X-Account Zero Hedge verweist zudem auf JPMorgan, das die Wahrscheinlichkeit bei 7,5 % veranschlagt, jedoch in jedem Fall starke Kursreaktionen an den Aktienmärkten prognostiziert.
Kryptomarkt: Das Null-Szenario und Powells Signalwirkung
Auch wenn kaum jemand aktiv mit einem Stillstand rechnet, bleibt die Möglichkeit bestehen. Marktmodelle zeigen sogar minimale Wahrscheinlichkeiten für einen Zinsschritt nach oben, was die Unsicherheit unterstreicht. Sollte die Fed jedoch überraschend keine Senkung beschließen, könnte die fragile Marktstimmung (auch im Kryptomarkt) schnell kippen.
Beobachter wie Hunts warnen, dass geopolitische Spannungen und Handelsfragen die Lage zusätzlich verschärfen. Entscheidend wird daher nicht nur die Höhe des Cuts, sondern auch Powells Rhetorik sein. Eine dovishe Ansprache des Fed-Chefs könnte verhindern, dass selbst eine erwartbare Senkung zum klassischen „Sell-the-News“-Ereignis wird – so argumentiert etwa Analyst Kale Abe.
Christopher möchte sein erlerntes Wissen über Bitcoin weitervermitteln und verständliche Aufklärungsarbeit leisten. Er arbeitet als Volunteer bei der NGO My First Bitcoin und ist nach El Salvador ausgewandert. Sein Motto: ,,Intelligente Menschen hinterfragen, dumme Menschen wissen es!''