Buchvorstellung: Economics in One Lesson von Henry Hazlitt

Buchvorstellung: Economics in One Lesson von Henry Hazlitt

Das von Henry Hazlitt geschriebene Buch “Economics in One Lesson – The Shortest & Surest Way to Understand Basic Economics”, ist bereits 1946 erschienen. Warum stellen wir ein so altes Buch vor? Tatsächlich erklärt der Autor in relativ einfachen Worten viele verschiedene Themen der heutigen Wirtschaftsökonomie und erklärt damit die meisten politischen Probleme. Nach 30 Jahren gibt es ein neues Fazit am Ende des Buches, auf welches wir am Ende eingehen.

In Kürze

  • Zerstörung erschafft keinen Wohlstand
  • Kriege und Katastrophen stoppen Wachstum
  • Öffentliche Arbeit verzerrt Wirtschaft
  • Technischer Fortschritt erzeugt Wohlstand
  • Henry Hazlitt: Problem der Inflation
  • Fazit zu Economics in One Lesson

Zerstörung erschafft keinen Wohlstand

Im ersten Kapitel des Wirtschaftsklassikers geht Henry Hazlitt auf die Probleme vieler Politiker ein, die Wirtschaft falsch zu betrachten. Denn es kommt nicht nur darauf an, was offensichtlich ist, sondern auch darauf, die Entwicklungen der Vergangenheit auf die Gegenwart und auf die Zukunft zu deuten.

Dabei erklärt er:

Die Kunst des Wirtschaftens besteht darin, nicht nur das zu sehen, was auf den ersten Blick sichtbar ist, sondern auch das, was unsichtbar ist.

Viele Politiker haben schon damals durch verschiedenste Handlungen eine Misswirtschaft erzeugt. Im zweiten Kapitel erklärt Henry Hazlitt daher anhand einer zerbrochenen Fensterscheibe, dass Zerstörung kein Wachstum bringt. Politiker sind immer wieder der Meinung, etwas zerstören zu müssen, nur um es anschließend wieder aufzubauen. Dabei sollte allerdings die Schaffung von Werten und Reichtum im Vordergrund stehen.

Kriege und Katastrophen stoppen Wachstum

Im Dritten Kapitel widerlegt der Wirtschaftswissenschaftler, dass Kriege und Katastrophen Wachstum schaffen. Hier kommt wieder das Argument der Zerstörung, ähnlich zu Kapitel 2, zum Tragen. Sobald eine Ressource nicht für eine sinnvolle Allokation zum Zwecke der Menschen eingesetzt wird, ist sie verschwendet.

Auch jedes Menschenleben ist so verschwendet und kann bei der zukünftigen Schaffung von Wohlstand nicht teilnehmen. Das Fazit: Kriege und Katastrophen stoppen Wachstum in Volkswirtschaften.

Henry Hazlitt

Öffentliche Arbeit verzerrt Wirtschaft

Ein klassisches Argument der liberalen Schule, welche auch Henry Hazlitt angehörte, ist, dass durch Steuern das Bezahlen von Arbeitnehmern beim Staat die Wirtschaft verzerrt. Denn sobald ein Arbeitnehmer nicht mehr der freien Wirtschaft, sondern vom staatlichen System bezahlt wird, wird zum einen die Produktivität jedes Arbeitnehmers in der privaten Wirtschaft gesenkt.

Zum anderen wird die Entwicklung von zukünftigen Wohlstand geblockt, indem weniger Menschen für die Zwecke der Allgemeinheit Arbeit verrichten. Es geht faktisch die Produktivität und der Wohlstand zurück, sobald mehr und mehr Menschen beim Staat angestellt sind. Hierbei ist der Vergleich von Kapitalismus und Kommunismus in der gegenwärtigen Zeit nicht zu vegessen.

Technischer Fortschritt erzeugt Wohlstand

Ein ebenfalls weit verbreiteter Irrtum, dass innovative Maschinen Arbeitsplätze zerstören, wird in dem Buch “Economics in One Lesson – The Shortest & Surest Way to Understand Basic Economics” behandelt. Laut Henry Hazlitt ermöglichen neue Maschinen zwar den Abbau von bestehenden Arbeitsplätzen, allerdings werden neue Arbeitsplätze erzeugt.

Die Gesellschaft hat durch die Einführung von innovativen Maschinen bis hin zur Automatisierung einen Fortschritt erreicht und damit eine Steigerung des Wohlstands. Arbeitslosigkeit sei so auch nur eine Übergangserscheinung, da die Menschen sich Weiterbilden müssen, um neue, sinnvolle Arbeitsfelder zu entdecken. Durch eine gesteigerte Lebensqualität sind Maschinen also kein Fluch, sondern ein Segen für die Wirtschaft.

Henry Hazlitt Economics in One Lesson

Henry Hazlitt: Problem der Inflation

Im Kapitel 12 behandelt der Autor die folgen der Inflation. Laut ihm verzerren sie die Angebots- und Nachfrage-Struktur und erzeugen so Preisanstiege. Durch eine ungleichmäßige Verteilung der Geldprämie, welche sich aus dem frisch gedrucktem Geld ergibt, bekommen bestimmte Marktteilnehmer früher und manche später einen Effekt der Inflation ab.

Dies hat zur Folge, dass Menschen mehr Kapital und einer höheren Bonität schneller Produkte kaufen können, bis die Preise letztendlich steigen. Marktteilnehmer, die erst später von der Geldmengen-Ausweitung profitieren, müssen die bereits gestiegenen Preise kaufen. Das Ergebnis ist, dass durch eine Ausweitung der Geldmenge nicht automatisch die Wirtschaft wächst.

Es sind tatsächlich gleich viele Produkte wie vorher im Markt. Durch die Verzerrung der Geldmenge durch Inflation, werden manche Marktteilnehmer bevorteilt anderen gegenüber.

Fazit zu Economics in One Lesson

Henry Hazlitt (1894-1993) war ein prominenter amerikanischer Journalist und Ökonom, der für seine Werke im Bereich der Wirtschaftsliteratur bekannt ist. Er war ein Befürworter des klassischen Liberalismus und der österreichischen Schule der Wirtschaftswissenschaften. Dabei ist zu beachten, dass die Schule sich damals erst so richtig etablierte.

Ludwig von Mises hatte zum damaligen Zeitpunkt einige seiner Meisterwerke wie “Menschliches Handeln” veröffentlicht. Daher gilt Henry Hazlitt mit seinem 1947 erschienenen Werk als einer der Mitbegründer der Österreichischen Schule für Nationalökonomie, welche eine der bedeutendsten Kritiker des heutigen Neo-Kapitalismus ist.

Das Buch bezieht sich in mehr als ein dutzend Kapitel auf fast alle wirtschaftspolitischen Abläufe und wie diese durch Interventionismus der Zentralbanken negativ beeinflusst werden. Im 30 Jahre späteren Fazit ist Henry Hazlitt empört, dass keiner auf seine Ratschläge gehört hat. Durch eine Ausweitung der Geldmenge sind die Preise um mehr also 300% angestiegen.

Der Umverteilung hat zugenommen und der Wohlstand ist pro Kopf gesunken. Die Arbeitslosigkeit ist ebenfalls gestiegen, was Hazlitt als tragische Entwicklung der Politik und Verzerrung der Wirtschaft durch Einmischung des Staates erkennt.

Das Buch ist für alle Leser geeignet, welche sich mit den Problemen von wirtschaftspolitischen Systemen auseinandersetzen möchten, ohne dabei auf eine kulturelle oder nicht-sachliche Meinungsbildung zu treffen. Leider ist es aktuell nur auf englisch verfügbar.

Lese auch: In einer weiteren Buchvorstellung geben wir unsere Impressionen zu Ray Dalios “Weltordnung im Wandel – Vom Aufstieg und Fall von Nationen” preis.

Buchvorstellung: Weltordnung im Wandel von Ray Dalio

Buchvorstellung: Weltordnung im Wandel von Ray Dalio

In dieser Buchvorstellung möchten wir dir das Buch “Weltordnung im Wandel – Vom Fall und Aufstieg von Nationen” von Ray Dalio vorstellen. Er ist seit über 50 Jahren als globaler Makroinvestor tätig und hat Bridgewater Associates, den größten Hedgefond der Welt, selbst gegründet. Bereits in der Vergangenheit konnte er mit verschiedenen Büchern zum Investieren und zur Wirtschaftsökonomie auf der Bestseller-Liste landen. 

In Kürze

  • Welche Determinanten die Welt beeinflussen
  • Der langfristige Schuldenzyklus
  • Der große Zyklus der innenpolitischen Ordnung
  • Der große Zyklus der außenpolitischen Ordnung
  • Veränderte Weltordnung
  • Weltordnung im Wandel: China vs. USA
  • Die Welt in der nahen Zukunft
  • Fazit zu Weltordnung im Wandel

Welche Determinanten die Welt beeinflussen

Das Buch geht auf verschiedene Entwicklungen ein, welche überall rund um die Welt entstanden sind und enstehen. Dabei werden Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wirschaftskreisläufen und Staaten gezogen und Gründe benannt, warum Weltreiche aufsteigen, aber auch fallen. Dabei sind die sogenannten Determinanten ein wichtiger Schlüsselfaktor.

Diese unterteilt Ray Dalio in drei große Zyklen, maßgebliche Determinanten sowie weitere Determinanten. Zu den drei großen Zyklen gehören der Schulden-/Geld-/Kapitalmarkt-/Konjunkturzyklus, der große Zyklus der innen- und außenpolitischen Ordnung und Unruhen.

Die 8 zentralen Machtmaßstäbe (Determinanten) sind Bildung, Innovation bzw. Technologie, Wettbewerbsfähigkeit, militärische Stärke, Handel, Wirtschaftsleistung, Märkte bzw. Finanzplatz und Reservewährungsstatus. Zu den weiteren Determinanten zählen neben Geologie und Ressourcenallokation auch Naturereignisse, Infrastruktur und Investitionen, Charakter bzw. die Umgangsform und Zielstrebigkeit untereinander, sowie die Staatsführung, damit einhergehende Rechtsstaatlichkeit, die Unterschiede beim Wohlstand und der Chancengleichheit.

In dem Buch beschreibt er die Zusammenhänge dieser Parameter perfekt und wie sich Staaten durch diese entwickeln. 

Weltordnung im Wandel - Vom Aufstieg und Fall von Nationen

Der langfristige Schuldenzyklus

Der Autor beschreibt, dass seit mehreren tausend Jahren lediglich drei verschiedene Währungssysteme genutzt wurden. Dabei unterteilt er diese in Typen, welche früher oder später chronologisch aufsteigend etabliert werden.

  1. Typ: Hartgeld (Münzen aus Metall)
  2. Papiergeld (Ansprüche auf Hartgeld)
  3. Fiatgeld (Keine Wertbindung)

Die Gefahr bei einem Übergang eines Währungssystems von Typ 1 zu Typ 2 ist das höhere Risiko von Zahlungsausfällen, wenn Banken wegen einer leichteren Kreditschöpfung ihre Türen schließen müssen. Der Grund hierfür ist, dass die Ansprüche auf Hartgeld zum tatsächlich vorhandenen Bestand steigen. Eine typische Ursache, die im Buch Weltordnung im Wandel den Fall von Nationen im innen- und außenpolitischen Zyklus untermauert.

Den dritten Typ beschreibt Dalio wie folgt:

Im dritten System können Regierungen nach Gutdünken Geld und Kredit bereitstellen. Das geht so lange gut, wie die Menschen noch Vertrauen in die Währung haben. Ist das nicht mehr der Fall, scheitert das System.

Der große Zyklus der innenpolitischen Ordnung

Ray Dalio geht detailliert auf bestimmte Entwicklungen rund um die Determinanten ein. Drüber hinaus beschreibt er auch den großen Zyklus der innen- und außenpolitischen Ordnung.

Der große Zyklus der innenpolitischen Ordnung und Unruhe lässt sich wie folgt beschreiben:

  1. Neue innenpolitische Ordnung und neue Führung
  2. Systeme zur Ressourcenallokation und staatliche Bürokratie werden aufgebaut und optimiert
  3. Frieden und Wohlstand
  4. Exzesse und wachsendes Gefälle bei Wohlstand und in anderen Bereichen
  5. Schlechte Finanzlage und heftige Konflikte
  6. Bürgerkriege und Revolutionen

Der große Zyklus der außenpolitischen Ordnung

Die Auswirkungen der Außenpolitik sind wesentliche Entwicklungsfaktoren von neuen Weltmächten. Dabei bezieht sich der Autor in Weltordnung im Wandel auf 5 Punkte, welche in dieser Abfolge stattfinden. Beängstigend wirkt die Interpretation der Auflistungen beim Vergleich mit heutigen geopolitischen Konflikten.

Maßgebliche Auseinandersetzungen zwischen Ländern:

  1. Handels- und Wirtschaftskriege
  2. Technologiekrieg
  3. Geopolitischer Krieg
  4. Kapitalkrieg
  5. Militärischer Krieg

Als letzte Möglichkeit, für eine Weltmacht, die ihrem Ende nahe gekommen ist, scheint demnach also nur eine militärische Auseinandersetzung zu sein.

Veränderte Weltordnungen

Durch die Anwendung der Hauptdeterminanten ist es möglich, die Stärke einer Weltmacht zu erkennen. Dabei konnte der Autor mithilfe seiner Gegenüberstellungen erkennen, welche Weltordnung wann aufsteigt und wann fällt. Im Zeitraffer hat er so, angefangen mit den Niederlanden, eine Weltordnung im Wandel hin zu den Briten visualisiert.

Ebenfalls beschreibt er sehr genau, wie sich der Umschwung von Großbritannien hin zu den USA verhält. Dabei lässt er die komplette Geschichte Revue passieren. Hierbei ist es wichtig, dass der Leser die Zusammenhänge zwischen den Determinanten und den einzelnen Entwicklungen in der Vergangenheit erkennt, um das letzte Drittel des Buches zu verstehen.

Weltordnung im Wandel: China vs. USA

Das letzte Drittel des Buches beschäftigt sich ausgiebig mit der Geschichte von China, um am Ende zu erklären, dass China aktuell in einer innovativen und aufsteigenden Entwicklung im Vergleich zu den Amerikanern steckt. Letztlich wird klar, dass die USA ihre Höchstphase 1945 bereits erreicht hatten und seither auf dem absteigenden Ast sitzen. Dabei ist die aktuelle Situation und die USA und China die Hauptthese des Buches Weltordnung im Wandel – Vom Aufstieg und Fall von Nationen.

Lese dazu: Im Oktober 2023 hat Ray Dalio öffentlich geäußert, dass ein Weltkrieg zwischen China und den USA nur eine Frage der Zeit sei.

Die Welt in der nahen Zukunft

Letztlich sieht Ray Dalio einen baldigen Crash bei der bestehenden Weltordnung und – je nachdem – wie sich die anderen Ländern entwickeln, ein Aufsteigen einer anderen Nation. Mittels spezieller über einen Computer erstellten Grafiken, ermöglicht er einmalige Einblicke in die wirtschaftliche Entwicklung vieler verschiedener Länder und gibt Aufschluss darüber, wann es sinnvoll ist, sein Kapital aus bestimmten Wirtschaftskreisläufen herauszuziehen.

Dabei erklärt Dalio als Fazit für die Entwicklung der Welt in den nächsten 10 Jahren: 

Die wichtigsten Faktoren für die nächsten zehn Jahre sind der kurzfristige Schulden-/Geld-/Konjunkturzyklus, der innenpolitische Zyklus und die eskalierenden Konflikte und rückläufigen wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den USA und China.

Fazit zu Weltordnung im Wandel

Ray Dalio ist mit seiner Expertise wohl einer der wichtigsten Investmentbanker der US-amerikanischen Nachkriegsgeschichte. Faszinierend ist nicht nur das klare Weltbild und die ausgeholten Begründungen, sondern die detailreichen Ausführungen. Das Buch “Weltordnung im Wandel – Vom Aufstieg und Fall von Nationen” hat mit über 600 Seiten und hunderten Grafiken zwar eine relativ große Informationsdichte, allerdings sind die Begründungen perfekt abgerundet.

Wer die Welt nach 2020 verstehen möchte, dem ist dieses Buch ans Herz zu legen. Durch die genauen Beschreibungen werden dem Leser sogar zeitliche Ereignisse prognostiziert, welche alle durch bestimmte Faktoren in der Gegenwart beeinflusst werden und sich daher noch verschieben könnten. Durch eine Wissenssammlung auf economicprinciples.org ermöglicht der Autor auch nach Lesen des Buches ein studieren der zukünftigen Determinanten und mögliche geopolitische Entwicklungen.

Du möchtest das Buch auf Amazon bestellen? Wir haben es für dich bereits rausgesucht. Klicke hier!*